Versicherungen für Selbststaendige und Freiberufler

Versicherungen für Selbstständige und Freiberufler

Der Aspekt der Finanzen wird bei der Gründung öfters ignoriert, er ist aber sehr wichtig, da er nicht nur Ihnen und Ihrer Familie Sicherheit gibt, sondern auch Ihrem Unternehmen. Was passiert in Fall einen schwerwiegenden Krankheit oder einem Unfall? Wie wird die Belastung der Steuern das Unternehmen beeinflussen. Diese sind einige von vielen Fragen, die man sich stellen soll, wenn es um private Finanzen geht.

Um nicht überrascht zu werden, sollten sie vorsorgen. Als Selbständiger Unternehmer liegt ihnen die Wahl frei, welche Versicherung Sie abschließen wollen. Sie können sich frei entscheiden. Danken Sie aber daran das Ihre potenziellen Kreditgeber in der meisten Fällen, eine Absicherung für den schlimmsten Fall verlangen, bevor sie Ihnen Kapital zu Verfügung stellen, denn ein längerer Ausfall des Unternehmers kann für ein frisch gebackenen Unternehmen schnell das Ende bedeuten.

Eine regelmäßige Steuervorauszahlung an das Finanzamt könnte nicht nur Ihr Unternehmen belasten sondern auch Ihr private Börse. Es ist deshalb sinnvoll, eine soziale Absicherung zu verknüpfen um unvorhergesehenen Überraschungen  vorzubeugen. Suchen Sie im Internet nach den richtigen Policen. Es gibt für jede Versicherung Vergleichsrechner, zum Beispiel unter www.vergleichsrechner-versicherung.de. Stellen Sie den Vertretern alle möglichen Fragen, bis Sie Überblick über alle Eventualitäten haben.

Überblick über Versicherungen die Sie abschließen sollten:
Krankenversicherung: Die erste Frage hier ist, wollen Sie privat oder freiwillig gesetzlich versichert werden. Beide haben Vor- und Nachteile. Faktoren die Sie in dieser Entscheidung in Betracht nehmen sollten sind Einkommenshöhe, Familienstand, Alter, vorherige Krankheitsgeschichte, Lebensart (Raucher, Extremsportler usw.)

Die gesetzliche Krankenkasse(GKV): Für Selbständige sind folgende Bedienungen für eine Mitgliedschaft zu beachten:

  • Unternehmer können sich freiwillig bei GKV’s versichern, den Aufnahmeantrag könnte die Kasse allerdings ablehnen. Wer aber vor seiner Selbständigkeit bei einer GKV versichert war, kann weiterhin dort bleiben.
  • Beiträge sind einkommensabhängig. Mit einem Beitragssatz von mindestens 200 Euro/Monat sollten Sie hier rechnen. Nach dem Gesetz ist die Mindestvertragsdauer 18 Monate.
  • Eine Sonderkündigung ist nur bei einer Beitragserhöhung möglich.
  • Eine Überprüfung Ihrer angegebenen Einkommen erfolgt einmal jährlich.

Vorteile der GKV:

  • Sie sind im Verglich zu privaten Krankenkassen günstiger
  • Männer und Frauen werden bei den Tarifen gleich behandelt.
  • Eine Gesundheitsprüfung besteht nicht
  • Sie müssen nicht in Vorkasse gehen, da der Arzt die Leistungen mit den Kassen selbst abrechnet.
  • Familienangehörige sind beitragsfrei mitversichert

Nachteile:

  • Höhere Zuzahlung z.B. beim Zahnarzt
  • Mehrbettzimmer im Krankenhaus
  • Zunehmend geringer werdende Leistungen
  • Längere Wartezeiten auf Arzttermine

Beitragsberechnung: Aktuell werden bei der GKV Beträge nach der Beitragsbemessungsgrenze von €3.825 berechnet, wenn Sie monatlich weniger Einnahmen als €3.825 haben, kann der Beitrag gegeringer werden. Sie müssen aber jährlich Ihren Einkommensteuerbescheid vorlegen. Eine Mindesteinnahmegrenze von ca. € 1.969 ist möglich. Erhalten Sie einen Gründungzuschuss von der Bundesagentur für Arbeit, verringert sich diese auf ca. € 1.312. Auch müssen Sie entscheiden ob Sie Anspruch auf Krankengeld nehmen möchten oder nicht.  Der Beitragssatz liegt bei ca. 14,9% ohne Anspruch auf Krankengeld und etwa 15,5% mit Anspruch auf Krankengeld.

Pflegebedürftigkeit:
Altersvorsorge/Rentenversicherung: Diese Versicherung können Sie unter bestimmten Umständen kurzzeitig stilllegen, aber wirklich nur für die erste Phase der Gründung, da sonst eine Altersarmut droht.

Hier ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten:

  • Aktien (mit Risiko eingebunden)
  • Immobilien
  • Kapitallebensversicherung (bietet Schutz bei einem Todesfall)
  • Fondgebundene Lebensversicherung (bietet Schutz vor dem Todesfall an, aber mit Risiko verbunden)
  • Rentenversicherung
  • Sparverträge

Todesfall: Eine Risikolebensversicherung ist lediglich für den Todesfall gedacht und wird meistens nach einer Familiengründung abgeschlossen, damit im schlimmsten Fall der Verwitwete und Nachwuchs bestens versogt werden.

Private Krankenversicherung (PKV): PKV werden beim einem Arztbesuch bevorzugt behandelt. Folgende Bedienungen sind für eine Mitgliedschaft zu beachten.

  • Es besteht eine höhere Beitragsbemessungsgrenze. Eine jährlich Einnahme von ca. € 44.550 wird vorausgesetzt, dennoch dürfen sich auch Selbständige mit einem niedrigeren Einkommen bei einer PKV versichern.
  • Es besteht eine Gesundheitsprüfung für Antragsteller
  • Bemessung der Beitragshöhe hängt von Alter, Geschlecht, Wunsch-Leistung sowie dem Gesundheitszustand bei Versicherungsbeginn ab.

Vorteile der PKV:

  • Erste Klasse Behandlung bzw. Chefarztbehandlung
  • Vielfach besseres Leistungsangebot bzw. 1- und 2- Bettzimmer
  • Geringere Wartezeiten

Nachteile der PKV:

  • Frauen zahlen mehr im Vergleich zu Männern mit gleicher Voraussetzung.
  • Je älter man wird, desto höher steigt der Beitrag
  • Bei den meisten PKV’s müssen Versicherte Vorkasse leisten
  • Versicherte mit Vorerkrankungen oder bestimmten Berufsgruppen, wie Dachdecker, Extremsportler  müssen Risikoaufschläge bezahlen
  • Familienmitglieder müssen einzeln versichert werden
  • Leistungen wie Kuren, oder Krankentagegeld führen meistens zu zusätzlichen Kosten.

Vergleichen Sie die Vor- und Nachteile der GKV und PKV, um die richtige Wahl der Krankenversicherung zu treffen. Mitentscheidend ist auch, wie häufig Sie in den vergangen Jahren krank waren, oder wie Ihr Lebensstill aussieht. Wollen Sie bei Arztbesuchen bevorzugt behandelt werden? Stört Sie die begrenzte finanzielle Unterstützung der GKV? Alle diese Faktoren müssen in Ihre Entscheidung einfliessen.

Natürlich können Sie auch beide Versicherungen abschließen um den hohen Beiträgen der PKV zu entkommen. Die nicht ausreichenden Leistungen der GKV können Sie auch mit einer privaten Zusatzversicherung abdecken. In der Regel ist diese billiger als eine zweite Versicherung bei einer PKV.